Totengedenken beim Kriegerdenkmal in Frauental

 

Zu Allerheiligen ist es in Frauental Tradition, dass jährlich abwechselnd die beiden Ortsverbände Kameradschaft vom Edelweiß und Österreichischer Kameradschaftsbund die Totengedenkfeier für gefallene, vermisste und verstorbene Kameraden beim Kriegerdenkmal ausrichten. Heuer war die Kameradschaft vom Edelweiß für die Gestaltung dieser Gedenkfeier verantwortlich.

Vor dem Gottesdienst versammelten sich die Kameradinnen und Kameraden der K.v.E. und des ÖKB, sowie Abordnungen der Ortsfeuerwehren Frauental, Freidorf und Schamberg vor der Pfarrkirche und zogen gemeinsam in die Kirche ein.

  

Der Gedenkgottesdienst wurde von Militärseelsorger Militäroberkurat Mag. Sascha Kaspar zelebriert und musikalisch von einer Bläsergruppe der Marktmusikkapelle Frauental umrahmt.

Anschließend marschierten die Vereine unter Begleitung der Marktmusikkapelle zum Kriegerdenkmal.

   

Der Obmann der K.v.E. Hermann Windbacher begrüßte den Militärseelsorger und dankte ihm für die pastorale Betreuung der Feier. Weiters begrüßte er Bürgermeister Bernd Hermann, Vizebürgermeister Günter Steinbauer und die Gemeinderäte,  den Vorsitzenden des Pfarrgemeinderates Karl Klug, Landesverbandsobmann der K.v.E. Brig. i. R. Josef Paul Puntigam, die Abordnungen des ÖKB, mit Obmannstellvertreter Helmut Prattes und Ehrenobmann Johann Reinbacher, und der K.v.E. mit Ehrenobmann Günther Kobald, sowie die Abordnungen der Feuerwehren mit ihren Kommandanten Bernd Kiefer, Mag. Thomas Prattes und Wolfgang Fellner. Ferner begrüßte er die Marktmusikkapelle mit Kapellmeister Oskar Lenz und bedankte sich für die musikalische Umrahmung.

Anschließend wurde an die im vergangenen Jahr verstorbenen KameradInnen des ÖKB Landtagspräsident a.D. Reinhold Purr, Ing. Hans Rinner, Franz Hribar, Gertrude Harzl, Alois Trummer und Franz Sackl gedacht. Nach den Gebeten und Gedanken zum Fest Allerheiligen und Allerseelen durch den Militärseelsorger hielt LV-Obmann Brig. i. R. Josef Paul Puntigam seine Festansprache:

 

„Gedenken an die - an die sonst niemand denkt! Der Friede ist ein Meisterwerk der Vernunft!

Vernunft, ist die Erkenntnis, dass das Zusammenleben Kompromisse verlangt, oft zum eigenen Nachteil. Wer nur auf seine Meinung pocht, auf seinen Vorteil beharrt, trifft keinen Kompromiss.  Wer den Mut zur Demut nicht aufbringt, wird zum Erfüllungsgehilfen des Unfriedens! Diese europäische Erfahrung machten unsere Urgroßväter, Großväter und Väter.  Sie zahlten ein schlimmes Lehrgeld. Erst die unzähligen Toten der Kriege des 20. Jahrhunderts brachten die Europäer zur Vernunft! Erst  dieses Opfer von fast 80 Millionen getöteten Menschen, Frauen und Männer, Greisen und Kindern, Soldaten und Nichtsoldaten, führte zu  einem Nachdenkprozess.

Ohne dieses unvorstellbare Leid, ohne dieses unvorstellbare schuldlose Sterben von  Menschen, wären wir in Europa nicht zur Vernunft gekommen. Viele Staaten auf dieser Welt haben diesen Vernunft -Prozess noch vor sich! Ein Blick nach Afghanistan,  in den Irak, Iran, Syrien, Ukraine, Palästina, Gazastreifen, Afrika beweist das eindrücklich! All dies passiert dort 73 Jahre nach dem zweiten Weltkrieg!! Wir  haben gute  Gründe  den Überlebenden der Apokalypse dankbar zu sein! Sie, die Überlebenden des Grauens,  haben als erste daraus gelernt und diesen Lernprozess politisch erfolgreich umgesetzt Sie haben uns ein solides Fundament an friedlichen Zielen und zukunftsfähigen Werten uns übergeben.  Auf den Massengräben der Soldaten des 1. und 2. Weltkrieges entstand der Wunsch nach einem friedlichen Europa. Wer dies vergisst, wird schuldig an neuen Kriegen. Lasst uns  in  Ehrfurcht, vor dem Tod von Millionen von Soldaten, vor den  Opfern von Krieg und Gewalt dankbar für den Frieden in Sicherheit und Freiheit sein. Friede ist etwas Gutes, wenn er durch Sicherheit und Freiheit gestützt ist.

Auf der Kasernenmauer von Straß steht: „Wenn die Guten nicht fechten, so siegen die Schlechten!“ Ich ergänze - wenn die Dankbaren nicht fechten, so siegen die Undankbaren. Unfriede ist die Folge! Wir, von den Soldatenverbänden, werden weiterhin dankbar für das Gute eintreten! Heute und alle Tage! So wahr uns Gott helfe!“

     

Mit der Kranzniederlegung der K.v.E., des ÖKB und der örtlichen Feuerwehren und dem Abspielen des Kameradenliedes und des Edelweißliedes wurde die Gedenkfeier beendet.

Danach marschierten die Vereine zum Kirchplatz zur Fahnenversorgung und Verabschiedung durch Obmann Hermann Windbacher.

   

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Autoren und Fotos:

Obmannstv. Mag. Walter Schigan

Chronistin Mag. Waltraud Schigan