Ortsverbandsausflug 2017 mit Feier der runden Geburtstage und ausgiebiger Kameradschaftspflege

 

Heuer lud unser Ortsverband am 21. Oktober 2017 zum alljährlichen Kameradschaftsausflug mit Feier der runden Geburtstage und anschließender Kameradschaftspflege.

Zahlreiche Mitglieder aus Nah und Fern folgten dem Ruf unseres OV-Obmannes Hans Reinprecht, da doch interessante Highlights am Programm standen, wie die Fahrt mit dem Flascherlzug, das Mittagessen beim Höllerhansl-Wirt am Reinischkogel, die Besichtigung der Fatima-Kapelle in Bierbaum am Auersbach und abschließend die Einkehr zu einer zünftigen Jause beim Buschenschank Hirschmann.

Treffpunkt war auch diesmal der Landesbahnhof in Feldbach, wo bis 07:30 Uhr alle Teilnehmer eintrafen und sich über ein so zahlreiches Wiedersehen freuten.

Nach Feststellung der Vollzähligkeit erfolgte gegen 08:00 Uhr die Abfahrt mit einem Komfortbus, pilotiert von Hermann, unserem exzellenten Buschauffeur.

Obmann Hans begrüßte im Bus noch einmal alle Kameraden/Kameradinnen, informierte mit Detailinformationen über den geplanten Ablauf sowie Zeitplan und wünschte uns allen einen schönen Ausflug.

Als erstes ging es Richtung Stainz, wo wir mit dem berühmten Flascherlzug fahren würden.

LVO Josef Paul Puntigam informierte uns während der Fahrt über das Leben und Wirken von Johann Reinbacher vulgo „Höllerhansl“, der als steirischer Volksheiler oder „Bauerndoktor“ weit über die Weststeiermark hinaus wegen seiner Heilkunst

als Urinschauer und Naturheiler berühmt wurde. Mit diesen Informationen versehen verging einerseits die Busfahrt wie im Flug und andererseits freuten wir uns schon auf die Fahrt mit dem Flascherlzug. Am Bahnhof in Stainz angekommen stärkten wir uns mit den dort an den Verkaufsständen angebotenen Waren, wie Krapfen, Strauben und Brezeln.

Immer mehr Besucher bevölkerten den Bahnhof und bald hatten sich an die 300 Personen vor dem wartenden Zug angesammelt.

Der Flascherlzug hat mit seinen Sonderfahrten im Jahre 1971 begonnen. Der Ausgangspunkt ist nun der Bahnhof Stainz. Vorbei an den Haltestellen Herbersdorf, Neudorf und Kraubath führt die Bahn durch das idyllische Tal des Stainzbaches bis zur Umkehrstation in Preding-Wieselsdorf. Die Gesamtlänge der Strecke beträgt 11,4 km. Die Fahrdauer hin und retour beläuft sich auf ca. zwei Stunden.

Heute werden die bunten Personenwaggons von der 1986 gebauten "Resita"-Dampflok gezogen. Daneben gibt es noch einige sehr interessante Diesellokomotiven und eine große Anzahl von Güterwagen, so dass es nicht nur für Eisenbahnfans genügend zu sehen gibt.

Nachdem von den Durchführungs-Organisatoren Waltraud und Adolf Schelch die Fahrkarten ausgeteilt waren bestiegen alle den Zug und harrten der Dinge, die kommen sollten. Mit Zischen und Ruckeln setzte sich die Dampflok endlich in Bewegung und beförderte uns durch die idyllische, noch nebelverhangene Landschaft. Unser Heinerl Promitzer unterhielt uns mit seiner Harmonika und bald hatten wir die erste Zwischenstation - Kraubath – erreicht, wo zur Einnahme von weiteren „Erfrischungen“ ausgestiegen wurde.

Danach wurde die Fahrt bis zur Endstation Preding fortgesetzt, wo die Lokomotive sich ans andere Ende der Waggons setzte und die Fahrt zurück nach Stainz angetreten wurde.

Dort angekommen bestiegen wir wieder den Bus und Hermann pilotierte über die steile, enge und kurvige Straße zum Höllerhansl-Wirt auf den Rosenkogel, wo wir uns bei einer guten Nudelsuppe, Wienerschnitzel, Schweinsbraten, Fisch oder Backhendl stärkten.

So erholt erkundeten wir im Anschluss die Umgebung und die dem Gasthaus gegenüberliegende „Ordination“ des Höllerhansl.

Die Wirkungsstätte des Höllerhansl war der Keller seines Hauses in Rachling, wo er seine „Kunden“ empfing. Der Besuch beim Höllerhansl im abgeschiedenen Rachling war anstrengend und dauerte wegen der langen Wartezeiten oft einen ganzen Tag. Die Patienten aus dem Grazer Raum kamen mit ihren Urinflaschen mit der Wieserbahn der Graz-Köflacher Eisenbahn nach Preding-Wieselsdorf und von dort mit der 1892 eröffneten Schmalspurbahn nach Stainz. Schon damals hieß diese Bahn deswegen im Volksmund „Flascherlzug“.

Vom Bahnhof Stainz musste man noch die rund acht Kilometer lange Strecke auf den Rosenkogel, je nach finanziellen Möglichkeiten, mit Fiakern oder zu Fuß bewältigen. Das letzte Stück von Marhof nach Rachling war für Fahrzeuge nicht geeignet, und so mussten hier alle gehen.

Für viele Städter hatte bereits dieser Ausflug eine heilende Wirkung. Darum auch weigerte sich der später vermögende Höllerhansl in den Ausbau des Weges zu investieren: „Bei der Anstrengung gehen die Wind’ ab.“

Der Weg war gesäumt von weggeworfenen Flaschen, sodass man keinen Wegweiser benötigte. Die Bauern am Wegesrand verdienten sich ein Zubrot, indem sie diese auskochten und verkauften.

Nach der Erkundung der näheren Umgebung ging es weiter Richtung Bierbaum am Auersbach, wo wir die idyllisch auf einem Hügel im Wald liegende Fatima-Kapelle besuchten. Im Zuge der Anreise wurden wir wiederum von unserem LVO über die historische Entwicklung und auch wehrstrategische Bedeutung der Gegend informiert.

Bei der Fatima-Kapelle wurden wir bereits von Frater Ignaz Domej, den das Leben nach Beendigung seines Studiums als Diplomingenieur der Elektrotechnik zum Theologiestudium und zu den Franziskanermönchen gerufen hatte, empfangen.

In der Kapelle wurden wir von ihm über die Geschichte der Fatima-Kapelle informiert und nach seinem erteilten Segen hatten wir die Gelegenheit die Kapelle zu besichtigten und auch Kerzen mit Fürbitten zu entzünden.

Am späten Nachmittag fuhren wir zum Abschluss des Ausfluges zum Buschenschank Hirschmann – Zur Ingrid – nach Wörth bei Gnas, wo wir noch einige fröhliche Stunden bei guter Verköstigung in kameradschaftlicher Runde verbrachten und natürlich auch unseren Franz Kahaun hochleben ließen, der bereits im September seine „Vorwahl“ auf 08 umgestellt hatte.

Jeder schöne Tag findet einmal sein Ende und so verlegten auch wir wieder zurück nach Feldbach.

Obmann Hans Reinprecht bedankte sich bei Allen für ihre Teilnahme, im Besonderen bei Kassierin Waltraud Schelch mit ihrem Adolf für die Mitorganisation, bei unserem Harmonikaspieler Heinrich Promitzer für die musikalische Umrahmung sowie nicht zuletzt bei Fahrer Hermann für die professionelle Busfahrt und wies auf die bevorstehenden Veranstaltungen des Ortsverbandes hin, für die er um rege Teilnahme ersuchte.

Mit dem Edelweißlied, gespielt von unserem Heinerl Promitzer auf seiner Harmonika, fuhren wir schlussendlich im Landesbahnhof Feldbach ein und nach der allgemeinen Verabschiedung traten wir, voll mit schönen Eindrücken, die Heimfahrt nach Hause an.

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Horridoh

Edelweiß-Landespressedienst