Geschichte der „Parapluie-Warte“, am Wierberg auf der Albrechtshöhe (390 m)

 

Erbaut im Jahre 1840.

Beschrieben wird die Aussichtswarte am Wierberg, das „Parapluie“, auch von Prof. DDr. K. CLAR.

Prof. DDr. Konrad CLAR, 1844 – 1904, studierte in Dresden und Leipzig Chemie und Geologie, in Graz Medizin. Er ordinierte als Dr. med. und Privatdozent für Balneologie in Graz und ab 1888 in Wien.

Dr. CLAR, leitender Arzt der Kuranstalt in Bad Gleichenberg, schrieb eine Reihe von wissenschaftlicher Arbeiten und modernisierte die Kuranstalt.

Dr. CLAR veröffentlichte im April 1872 die „Geologischen Briefe über Gleichenberg“, eine allgemein verständliche Schilderung des Vulkangebietes der Oststeiermark in der Tagespost, Graz.

Prof. DDr. CLAR beschreibt in seinen “Geologischen Briefen über Gleichenberg“ auch die Aussichtswarte am Wierberg, das „Parapluie“.


Um 1840 hatte Feldmarschall-Leutnant Baron von WELDEN drei Aussichtswarten am Grazer Schlossberg aufstellen lassen. FML von WELDEN war als Divisionär nach Graz gekommen, hatte nicht nur als Militär einen Namen, sondern auch als Botaniker und Gartenarchitekt. Er machte es sich zur Aufgabe, den Grazer Schlossberg gärtnerisch und baulich neu zu gestalten.

So schuf er Aussichtsplätze, „Points de vue“, wo man sich ausruhen konnte. Es entstanden: ein „Chinesisches Parapluie“, ferner das „Parapluie gegen das Paulustor“ von J. Kuwasseg, und als drittes das „Parapluie vom Südost mit der Vorstadt Graben im Hintergrund“.

Nach den Plänen von FML von WELDEN wurde am Schlossberg auch ein „Schweizerhaus“ errichtet – Baubeginn 1841, wegen Geldknappheit Fertigstellung erst 1843. Die Erbauung eines „Schweizerhauses“ war die Lieblingsidee des Feldmarschall-Leutnants; später wurde in dem Haus ein Restaurant eingerichtet. 1843 wird FML von WELDEN Militärkommandant von Tirol und muss Graz verlassen.

„Parapluie“

(Nach einer Fotografie aus dem Jahre 1920)

 Aussichtswarte auf der Albrechtshöhe, erbaut im Jahre 1840. Im Jahre 1984 wurden der Holzbau und Teile des Mauerwerkes durch die Kameradschaft vom Edelweiß neu errichtet. Im Jahre 2000 erfolgten die zweiten großen Renovierungsarbeiten und im Anschluss die Einweihung dieses Kleinods. Dem um 1840 auf der Albrechtshöhe (Wierberg) in Bad Gleichenberg aufgestellten, oft genannten Aussichtsturm „Parapluie“ lagen mit Sicherheit Pläne von FML Baron von WELDEN zugrunde.

 

Dr. PUFF berichtet 1839: Zum Gipfel des Wierberges (Albrechthöhe) führen Spaziergänge, dort wird ein Parapluie als Belvedere errichtet.

Im nachbarlichen Haus (Eigentum eines Schneidermeisters) sind mehrere Kühe eingestellt, sie werden die Spaziergänger mit frischer Sahne versorgen.

Graf v. WICKENBURG, zu jener Zeit Gouverneur der Steiermark, unterhielt zu FML von WELDEN freundschaftliche Beziehungen. Es ist also nicht verwunderlich, dass auch Bad Gleichenberg nach den Plänen von WELDENS 1845 ein „Schweizerhaus“ bekam.

Den um 1840 auf dem Wierberg (Albrechtshöhe) aufgestellten, oft genannten Aussichtsturm „Parapluie“ lagen mit Sicherheit auch Pläne von FML v.WELDEN zugrunde.

In den darauf folgenden Jahrzehnten wurde dieses Kleinod von den Kulturträgern immer wieder restauriert und instand gehalten.