Zum Gedenken der gefallenen Kameraden der Gebirgs- und Fallschirmjägertruppe

Bei herrlichem Sonnenschein gedachten auch heuer wieder am 22. Mai 2010 zahlreiche aus ganz Österreich und Deutschland angereiste Kame-raden der 1941 auf Kreta gefallenen und vermissten Fallschirm- und Ge-birgsjäger.

Nach dem Antreten und Formieren der Kameradschaftsverbände, Fahnenblöcke und Kameradenabordnungen am Sammelpunkt, dem Gasthaus Billek, wurde im Schweigemarsch, angeführt von Hptm Christian Puntigam, zum Fallschirmjägerdenkmal auf die Karnerhöhe marschiert.

Dort wurde die Marschkolonne bereits von alten Adlern des Bundes ehemaliger Fallschirmjäger und einem Bläserquartett der Stadtmusik Feldbach erwartet.

Nach dem Einnehmen der Aufstellung beim Denkmal kündigte ein Trompetensignal den Beginn der Gedenkfeier an.

Der Landesverbandsobmann der Kameradschaft vom Edelweiß und Präsident des Militär Fallschirmspringer Verbundes Ostarrichi, Bgdr iR Josef-Paul Puntigam konnte auch heuer wieder zahlreiche Ehrengäste aus dem Bereich der Kommunalpolitik und des Militärs sowie zahlreiche Kameradschaftsabordnungen begrüßen.

So waren von der Kameradschaft vom Edelweiß Fahnenabordnungen der Ortsverbände Bad Gleichenberg, Deutschlandsberg, Feldbach, Graz, Groß Sankt Florian, Kirchberg/Raab, Köflach und Leoben angetreten, die gemeinsam mit dem Standartentrupp des Bundes ehemaliger Fallschirmjäger und den Fahnenabordnungen des ÖKB Feldbach und des FJgB 9 eine würdige Kulisse für das Kameraden-gedenken waren.

Nach der Begrüßung richtete unser Msgr Toni Schneidhofer im Zuge seiner Feldpredigt Worte des Gedenkens, der Mahnung und des Gebetes an die angetretenen Kameraden. Gemeinsam mit Dechant Mag. Weingartmann erteilte er allen Anwesenden seinen Segen.

Nach einem Choral des Bläserquartetts hielt der MILF-O Landeschef Steiermark, Vzlt Bernhard Schatzl die Festansprache, in der er an die Leistungen unserer Vorväter erinnerte und daran gemahnte, dass unser heutige Frieden und Wohlstand darauf beruht.

Danach trug der junge Kajetan Lindmayr das Gedicht für die toten Kameraden vor.

Zu den Klängen des Guten Kameraden wurde die Kränze des Bundes ehemaliger Fallschirmjäger, der Kameradschaft vom Edelweiß und des Militär Fallschirmspringer Verbundes niedergelegt.

 

Nach der Kranzniederlegung erschallte das Fallschirmjägerlied „Rot scheint die Sonne“, das von allen angetretenen Kameraden mitgesungen wurde.

Zum Abschluss wurde der Zapfenstreich geblasen und nach dem Abtreten vom Denkmal wiederum im Schweigemarsch zum Gasthaus Billek marschiert. Dort wurde vor den angetretenen Kameraden durch den Präsidenten des MILF-O das Fallschirmspringerabzeichen des Verbandes an den Landeschef Niederösterreich, OStWm Mathias Wutscher und an den deutschen Kameraden Mjr dRes Dipl-Ing. Andreas Weigmann verliehen.

Zu den Klängen der steirischen Landeshymne marschierten die Fahnen ab und es wurde danach zum geselligen Teil dieses Tages übergegangen.

Leider konnte unser alter Adler, Ritterkreuzträger Viktor Vitali aus Wien, der im April seinen 90iger feierte, aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen.

Dafür weilten unter anderen alten Adlern zwei Kameraden, die auf Kreta gekämpft hatten, in unserer Runde:

der 92jährige Sepp Moosbacher aus Weiz und der 92jährige Ing. Rudolf Ebner vom Ortsverband Leoben, der damals zwei Tage vor seinem 23. Geburtstag in den Einsatz auf Kreta gehen musste.

Noch lange wurde in kameradschaftlicher Runde zusammen gesessen bis man sich bis zum nächsten Jahr verabschiedete und erst am späten Nachmittag rückten die letzen Teile nach Hause ab.

 

 

 

 

 

 

„Der Toten zu gedenken, ihr Bild zu bewahren und so ihr Dasein hinüberzuretten ins fortdauernde Leben: das hat von jeher den Menschen zum Menschen gemacht.

Indem er den Abgeschiedenen die Treue hält, beweist er die Kraft seines Herzens, das Sinnlich-Gegenwärtige zu übersteigen und sich zu sammeln auf ‚Ewiges’ hin.

Anders gesagt: nur jenes Leben ist eigentliches, ist wesenhaftes Leben das vor dem Antlitz der Toten besteht.

Das Bild der Abgeschiedenen hat eine richtende und läuternde Gewalt!

 

Johannes Pfeifer

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